Ljubljana, Slowenien. Sechs Ü40 Spieler machten sich auf den Weg aus Deutschland in die Hauptstadt Ljubljana zu den ICO Crossminton Slovenian Open 2022 – und alle kamen mit mindestens einer Medaille bzw. einem Pokal wieder nach Hause zurück!
Mit knapp 70 Teilnehmenden war es diesmal ein deutlich kleineres Turnier als die letzten Jahre und konnte an einem Tag durchgespielt werden. Da die meisten aber sowohl in einer Doppel- als auch einer Einzelkategorie antraten, bedeutete das ein hohes Pensum für alle.
Vormittags wurde Open Doppel und Mixed gespielt. Sebastian Timm aus Bautzen hatte sich den Slowenen Vladimír Pjecha ins Boot geholt und wurde nach einigen engen Matches Dritter. Sogar die Silbermedaille holte sich Alexandre Kontcha von den KnightSpeeders Nürnberg mit seinem Spielpartner Dejan Kuselj (Slowenien).
Im Mixed traten Sviatlana und Christian Enzinger für ihren gerade neu gegründeten Crossminton Verein TSF Ludwigsfeld e.V. an. Für Sviatlana war es das erste Turnier und konnte sich gleich über einen 5. Platz freuen. Das Team Vivien Klee und Paul Holleis von den Poing Speedfires spielte stark auf und konnte zum Beispiel gegen die starken Ungarn Kitti Dósa-Rácz und Olivér Vincze im dritten Satz die Nerven behalten und mit 22:20 schließlich das Spiel gewinnen. Am Ende mussten sie sich den Lokalmatadoren Jasmina und Matjaž Šušteršič geschlagen geben und sind mit ihrem 3. Platz sehr zufrieden.
Ohne Pause ging es danach direkt mit den Einzelspielen weiter. Gut lief es für Christian Enzinger, der in seiner starken und sehr ausgeglichenen Ü50 Gruppe zwar ein Spiel 14:16 im dritten Satz verlor, aber dennoch Gruppenerster wurde. Im Halbfinale ging ihm dann etwas die Puste aus und er unterliegt dem Kroaten Damir Barišić. Aber auch für ihn ein Treppchenplatz!
Bei den Ü40 Spielern (mit 15 Teilnehmern die größte Kategorie des Turniers) hatte Sebastian etwas Pech und gleich zwei der späteren Halbfinalisten in der Gruppe. Der Nürnberger Alexandre hatte in seiner Fünfergruppe jeweils sehr anstrengende und knappe Spiele, kann aber alle gewinnen außer gegen den späteren Finalisten Fredrik Killingberg Stokke aus Norwegen. Als Gruppenzweiter traf er dann im Viertelfinale auf Paul aus Poing. Der hatte sich als Titelverteidiger der Slovenian Open 2021 viel vorgenommen. Allerdings auch der topgesetzte Slowene Alan Baumkirher. Paul verlor knapp in drei Sätzen in der Gruppe, hat aber sonst wenig Probleme, um als Gruppenzweiter in die KO-Phase einzuziehen.
Das Viertelfinal-Duell Poing-Nürnberg geht nach einem umkämpften ersten Satz klar an Paul, der im Halbfinale dem 4. der Weltrangliste, dem Norweger Morten Påsche gegenüber steht. Ein sehr intensives und langes Spiel in dem Paul durchgehend versucht Druck zu machen, gegen einen nahezu rein defensiv spielenden Gegner. Mit großer Kraftanstrengung setzte sich Paul mit 16:14 und 17:15 durch und war heilfroh, keinen dritten Satz spielen zu müssen. Im Finale wartete der andere angereiste Norweger Fredrik Stokke auf ihn, der vorher Alan Baumkirher ausgeschaltet hatte. Man merkte beiden Spielern die 9 bzw. 10 bereits absolvierten Spiele an dem Tag an. Paul konnte das ein bisschen besser ausnutzen und schaffte die Titelverteidigung, herzlichen Glückwunsch!
Bei den Damen Ü40 gab es einen klaren Durchmarsch von Vivien, die ihr druckvolles Spiel durchziehen konnte und weder in der Gruppe noch im KO einen Satz abgab. Im Finale traf sie auf Simana Matković aus Serbien, die sich im Laufe des Turniers immer weiter gesteigert hatte aber sich dann auch 11:16 6:16 geschlagen geben musste. Gratulation zum Turniersieg!
Insgesamt also ein sehr erfolgreiches Turnier aus deutscher Sicht. Schade nur, dass noch zwei Spieler, aus Nürnberg und München sehr kurzfristig krankheitsbedingt absagen mussten, sonst hätte vielleicht auch die Open-Kategorie noch die ein oder andere Überraschung parat gehabt.